Freitag, 29. September 2017

wahl-kampf-werbung



gestern (28.9.2017) durfte ich als co-moderator der welcome lounge der fachgruppe werbung wien zum thema "der wahlkampf 2017 aus kommunikationssicht" einspringen und die erkenntnisse des abend waren doch welche, die uns als branche zu denken geben sollten.

zwei kernaussagen hallen in mir nach und darüber sollten wir uns gedanken machen.

1. externe agenturen werden immer unwichtiger, ein großteil der arbeit erfolgt inhouse. agenturen liefern nur noch das grundlegende
2. das plakat ist in österreich nicht tot zu kriegen, selbst die neos investieren 50% ihres mediabudgets in plakate

besonders über punkt 1 sollten wir nachdenken, denn das ist eine entwicklung, die immer mehr um sich greift und sicher ihre gründe hat. ein grund für mich ist, dass die kommunikationskanäle immer vielseitiger und teilweise auch komplexer werden, es aber die sogenannte fullservice agentur gar nicht mehr gibt.
kunden müssen also x-mal unterschiedliche anbieter briefen, bzw. aufträge ausschreiben und das wird zunehmend mühsamer. mit ein grund ein ausschreibungsgesetz bei dem mittlerweile beim ausschreiber angst etwas falsch zu machen, das größte leitmotiv ist. ich durfte selbst meine erfahrungen mit einer europäischen ausschreibung machen, diese möchte ich in einem eigenen blogbeitrag zusammenfassen.

ich persönlich denke noch immer, dass eine gute externe beratung und umsetzung einen größeren mehrwert für den kunden bringt und das sage ich nicht als interessensvertreter, sondern weil ich tatsächlich daran glaube.
die kommunikationsbranche ist eine ungeheuer vielseitige und eine die die oben beschriebenen komplexen herausforderungen jeden tag zu bewältigen hat. wir lernen jeden tag dazu durch aufgabenstellungen, die uns unterschiedliche kunden stellen. und genau daraus entsteht der mehrwert für jeden kunden. zudem ist der blick von außen wichtig, denn wir sollen ja ein produkt auch infrage stellen und somit besser machen. inhouse kann schnell eine art kadergehorsam um sich greifen, der am ende des tages der kommunikation schadet.

noch kurz zum fetisch plakatwerbung. er ist nicht klein zu bekommen und die analysen waren ehrlich und aufrichtig. das plakat wird produziert, damit man es pr-mäßig verwerten kann und mit der berichterstattung über die plakate reichweite generiert. ein phänomen das so auch nur in österreich mit seiner zeitungslandschaft funktionieren kann und zweitens wird es für das wohlbefinden der eigenen funktionäre aufgestellt. es ist also ein motivator, ein verstärker für die gemeinschaft. interessanterweise dient es nicht im wortsinn als plakativer botschaften- und markenkanal.


zum schluss muss ich der diskutantin und den diskutanten respekt zollen. sich mitten im wahlkampf die zeit zu nehmen, um mit uns zu diskutieren und insights über das eigene verhalten zu geben, ist wirklich großartig. danke daher an elisabeth köstinger, georg niedermühlbichler, robert luschnik und nick donik. herbert kickl blieb der veranstaltung fern. wahrscheinlich ist er zu früh rechts abgebogen. 

mehr zur diskussion auch hier: 

http://www.horizont.at/home/news/detail/der-nationalrats-wahlkampf-aus-dem-kommunikationsblick-2.html?cHash=b76c12ec3b7afdbdac3c43a6b2a8fd80


http://werbungwien.at/2017/09/29/derwahlkampf2017auskommunikationssicht/