Dienstag, 16. Dezember 2014

realitycheck

das fachmedium horizont bietet im zuge der kommenden wko wahl zu interviews. den anfang machte die fachgruppenobfrau der fachgruppe werbung wien. ich mag solche interviews, denn sie geben einem die seltene gelegenheit das gesagte und vor allem auch das nicht gesagte einem faktencheck zu unterwerfen, bzw. so manches zu hinterfragen.


gleich zu anfang kommt das große nichts. ein stehsatz der alles bedeuten kann, im kern jedoch keine substanz hat. wer glaubt wirklich daran, dass im vergangenen jahr die branche neu ausgerichtet wurde und die zukunft gestaltet wurde? das ist nicht nur nichts geschehen, es ist auch eine maßlose selbstüberschätzung, vor allem vor dem hintergrund, dass dieses jahr nur dazu genutzt wurde, das letzte halbe jahr für kommende wahl zu organisieren.









willkommen in der wirklichkeit. nach ungefähr 10 jahren kommt der wirtschaftsbund im heute an. besser spät als nie will man sagen, doch das ganze ist nicht mehr als eine augenauswischerei. EPUs sind dem wirtschaftbund vollkommen egal und das kann man auch belegen. sämtliche anträge, handlungen und reformen zeigen nur, dass er EPUs als nicht volle mitglieder unserer branche sieht.
als beispiele seien genannt: bei allen vergaben der fachgruppe werbung in den letzten 5 jahren wurde kein einziges EPU beauftragt. die reform der berufsgruppen wurde so vorgenommen, dass man agenturen von EPUs schon an der berufsbezeichnung erkennen kann. bei der um 250.000 euro in den sand gesetzten kampagne plattform kommunikationsinvestition wurden EPUs und KMUs, obwohl durch beschlüsse so gewünscht, mit ihren bedürfnissen nicht berücksichtigt. einen EPU-sprecher braucht das team werbung wien nicht installieren, weil viele unserer mitglieder EPUs sind und wir uns daher ganz selbstverständlich um die sorgen und nöte der mehrheit der mitglieder der fachgruppe annehmen.



diese aussage gleicht einer chuzpe vom feinsten. seit 5 jahren fordern wir, dass die fachgruppe politischer werden muss, um so der branche gerechter zu werden, den mitglieder zu helfen und so auch dem anspruch an eine gesetzlichen interessensvertretung gerecht zu werden. auch hier ein paar beispiele: wir fordern seit langem, dass der derzeit gültige kollektivvertrag den heutigen anforderungen nach adaptiert gehört und dass er bundesweit gelten muss. geschehen ist genau nichts. oder das thema mediaagenturen: wir haben es eingebracht, weil es für die branche als gesamtes eines der wichtigsten zukunftsthemen sein wird. das thema ausbildung: seit 3 jahren bringen wir anträge ein, fordern einen runden tisch bzw eine vergleichende wissenschaftliche studie, geschehen ist nichts, es wurde verschleppt, um kurz vor der wahl eine kleine studie ohne konzept in auftrag zu geben. das thema sva - es ist das topthema der mitglieder, aber man fühlt sich als fachgruppe nicht zuständig, weil man als wirtschaftsbund den wahnsinn zu verantworten hat

hier sagt die fachgruppenobfrau ganz bewusst nicht die wahrheit. gerade erst wurde im fachverband mit ihrer stimme die 14 berufsbilder eingeführt. die gesamte reform wurde ohne unsere einbindung unter leitung ihres kollegen michael himmer durchgeführt. sofort als es auf den tisch kam, haben wir dagegen stellung bezogen. wir gingen  sogar noch einen schritt weiter und brachten einen antrag auf reduktion der nötigen gewerbescheine ein, als kompromiss schlugen wir drei gewerbe vor: der antrag wurde abgelehnt. wenn sie hier also behauptet, dass die 14 berufsbilder zu viel sind, dann spricht sie sich selbst das misstrauen aus. diese aussage ist für mich ein paradebeispiel für unredlichkeit. das eine tun, das andere sagen. so verhält es sich bei so gut wie allen themen. 




es ist schön, dass ich in diesem zusammenhang als impulsgeber einer richtigen idee genannt wurde. nur leider zeigt die realität, dass das ganze alles andere als sauber umgesetzt wurde.
unser vorschlag sah eine offene plattform vor, in die man sich jederzeit eintragen kann. für bestimmte aufträge schlägt das system nach einem zufallsprinzip mitgliedsbetriebe vor.
was wurde gemacht? die plattform wurde in gesellschaften und EPUs unterteilt. warum? damit man gleich weiß, wer ein EPU ist und dieses bei der vergabe ausscheiden kann. daher kam es auch zu keiner einzigen beauftragung eines EPUs. dafür bekamen unternehmen aufträge, die eine politische nähe zur övp und zu den grünen aufweisen. alles natürlich purer zufall. ich habe das in mehreren blogbeiträgen aufgezeigt. darum haben wir uns aus den vergaben zurück gezogen, wir wollen nicht teil von fragwürdigen vergaben sein. abgesehen davon werden wir auch nur 3 tage vor einem termin über diesen informiert. nachdem wir alle voll in der selbständigkeit stehen, ist es für uns einfach nicht möglich so kurzfristig zuzusagen. dass das system hat, liegt auf der hand.



für mich hat dieses gesamte interview einmal mehr bewiesen, dass die derzeitige führung der fachgruppe werbung wien meilenweit von den bedürfnissen ihrer mitglieder entfernt ist.
manches liest sich salbungsvoll, es hat jedoch keine substanz. dahinter steckt eben kein echtes anliegen. im kern geht es nur darum einen jährlichen 900.000 euro etat zu verwalten und im eigenen umfeld zu verteilen. damit hat man genug zu tun und so können auch die vielen probleme der mitglieder nicht gelöst werden. daran ändert auch eine veranstaltungslawine nichts, die nun kurz vor der kommenden wko wahl losgetreten wurde. wer eine neue fachgruppe will, muss den wechsel wählen.