Mittwoch, 2. Februar 2011

referenzen / geistiges eigentum

wir sind ja eine sehr umtriebige branche, fast jeden tag gibt es eine neugründung, ob nun epu oder kmu, ganz ganz selten wird auch eine neue großagentur aus der taufe gehoben.
in den letzten jahren kann man bezüglich dieser neugründungen einen trend erkennen, den ich persönlich ein wenig anmaßend finde.
die gründerinnen und gründer geben schon nach dem ersten tag oft seitenweise referenzen an. das verblüfft, ist es doch eher unwahrscheinlich, das who is who der österreichischen markenwelt innerhalb eines tages erobert zu haben. zudem weiß man es ja oft besser und ist sich sicher, dass etat x oder y ganz sicher bei einer anderen agentur angesiedelt ist.
wie kommt es dennoch zu dieser vermehrung der etats und somit der referenzen?
die lieben kolleginnen und kollegen bedienen sich eines tricks, der für mich schon ein wenig an anmaßung grenzt, sie arbeiten ihre persönliche historie auf. soll heißen ein jeder kunde für den sie zumeist als angestellte bei anderen agenturen gearbeitet haben, wird als referenz für die neue agentur angeführt.oftmals nur als namedropping selten durch das zeigen tatsächlicher arbeiten.  ich finde das eigentlich irreführend, denn einen etat zu gewinnen und zu betreuen ist ja die arbeit vieler und nicht das verdienst eines einzelnen. der vertrag wurde auch nicht mit einem ad oder cd abgeschlossen sondern mit einer agentur. warum dieser referenzwildwuchs noch nie wirklich in frage gestellt wurde, entzieht sich meiner kenntnis. es ist aber ein weiteres puzzelstein für den schlechten ruf einer branche, die es anscheinend nötig hat, mit fremden federn geschmückt, auf kundenfang zu gehen.